2012 starteten mein Freund Armin und ich das erste Mal um den Ruhrpottcross unter die Stollenräder zu nehmen. Leider mussten wir auf der ersten Etappe im strömenden Regen nach heftigem Sturz von Armin die Tour in Velbert bereits beenden. Aber wir versprachen damals, dass wir wiederkommen.
Vom 29.07- 30.07 war es soweit und es hieß Ruhrpottcross - der zweite Versuch. Wieder nahmen wir die 140km und 3200 Hm von Duisburg nach Dortmund in zwei Etappen in Angriff.
Tag 1:
Um 9:00 Uhr hieß es Start an der Duisburger Schauinsland Arena. Gutgelaunt ob der guten Wetteraussichten machten wir uns auf dem Weg. Es ging durch den Duisburger Stadtwald, über den Mintarder Berg, Schloss Landsberg, Sommersberg und Pastoratsberg nach Essen-Werden.
Dabei wurden bereits fleißig Höhenmeter gesammelt, die durch einen Kettenriss an meinem Trek nur kurzfristig unterbrochen wurden. Aus Erfahrungen von zahlreichen Alpentouren waren wir tolle Singletrails gewohnt und unheimlich überrascht solch einsame Wege und Pfade auch mitten im Pott aufzufinden.
Nach kurzer Pause zum Auffüllen der Trinkflaschen ging es weiter durch den Essener Stadtwald, vorbei an der Villa Hügel und Ruine Isenburg nach Essen-Kupferdreh.
Die Einsamkeit unterwegs überraschte uns immer wieder auf Neue. Nach ausgiebiger Pause ging es weiter nach Nierenhof, die Ruine Isenberg und den Homberg bis wir nach 67km, 1600Hm um 15:00 Uhr bereits das eigentliche Tagesziel Hattingen erreichten.
Kurzerhand beschlossen wir nach kurzer Durchfahrt durch die wunderschöne Altstadt In Hattingen als neues Ziel Witten zu avisieren. Gesagt – getan. Es ging also noch weiter, vorbei an der Henrichshütte nach Blankenstein.
Immer wieder waren wir begeistert von der tollen Streckenführung, auch wenn uns die Brennnesseln und Dornen auf den Trails ganz schön zusetzten.
Über Durchholz und Bommerholz ging es zur Ruine Hardenstein und hinein ins Muttental auf den legendären Stromberg Trail (auch Alte Hütte genannt).
Gegen 18:30 Uhr erreichten wir schließlich nach 100km und 2150Hm die Stadt Witten, wo wir im fahrradfreundlichen Hotel Ardey eine schöne Unterkunft fanden und den Abend im Ratskeller mit dem Auffüllen der Kohlehydrat- und Flüssigkeitsspeicher ausklingen ließen.
Tag 2:
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es um 9:15 Uhr weiter auf den deutlich verkürzten Tag 2 des Crosses. 40km und weitere 1000Hm lagen vor uns.
Und es ging auch gleich wieder steil bergauf. Wir passierten Blankenstein, das Hammertal, das Berger Denkmal bis zum Harkortberg bei Wetter.
Immer wieder mussten wir anhalten um die tolle Aussicht bei herrlichem Wetter zu genießen und Fotos zu machen. Schon zu Beginn des zweiten Tages kam der Wunsch auf einen dritten Versuch am Ruhrpottcross zu wagen, den wir unterwegs ausgiebig diskutierten, wenn die stetige Achterbahnfahrt mit steilen Anstiegen und tollen Downhills ausnahmsweise einmal eine kurze Pause einlegte. Die kurzen, giftigen Steigungen von bis zu 21% forderten doch immer wieder die ganze Kondition und Konzentration um sie fahrend zu bewältigen. Das Gepäck auf unserem Rücken tat das seinige zum Schwierigkeitsgrad dazu.
Als letzte große Hürde stellte sich die Gegend der Hohensyburg in unseren Weg bis es durch den Dortmunder Süden vorbei am Zeckenpalast (oder heißt es Signal Iduna Arena?? ) bis zum Dortmunder Hauptbahnhof ging.
Fazit:
Ruhrpottcross – der zweite Versuch ist nicht nur geglückt sondern hat uns auch entzückt. Wir waren total begeistert und können diese Tour nur wärmstens empfehlen.
Schönere Wege wird man im Pott nicht finden. Der Cross steht einer alpinen Tour in nichts nach. Ach ja, da war noch was. Das Ergebnis der Diskussion. Den dritten Versuch nehmen wir im nächsten Jahr in Angriff, dann aber ohne Gepäck und an nur einem Tag wenn es wieder heißt auf ein neues auf dem Ruhrpottcross!
Viele Grüße
Christian Schlusemann